Interview mit
Bischof Dr. Franz Kamphaus
Ostern 2015
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Auf der Seite der Kirchenzeitungen findet sich nur noch ein Ausschnitt des Interviews. Den ganzen Text finden Sie hier:
Vergesst mir Ransel nicht…
Ein Gespräch mit Bischof em. Franz Kamphaus. Von Stefan Herok
Die Idee hatte ich schon länger. Ich habe ja gegenwärtig im Bistum Limburg die Aufgabe, mit möglichst vielen Menschen und Gruppen über die Strukturveränderungen im kirchlichen Leben, also über die ‚Pfarrei neuen Typs‘ ins Gespräch zu kommen. Bei diesen Begegnungen fällt immer wieder mal der Name unseres früheren Bischofs, Franz Kamphaus. Meist mit wehmütigem Gefühl. Die Menschen haben seine Art, Bischof zu sein, sehr gemocht und besonders geachtet, was er zu sagen hatte. Und wenn jetzt große Veränderungen anstehen, die viele als schmerzhaft empfinden, dann höre ich oft Sätze wie: „Aber Bischof Kamphaus hat uns versprochen…!“ Oder: „Bischof Franz hätte niemals zugelassen…“
Mit großem Respekt vor seiner Zurückhaltung, sich in die öffentliche Debatte um die Gegenwart und jüngere Vergangenheit unseres Bistums einzumischen, bat ich ihn um ein Gespräch über seine damaligen Sichtweisen und Entscheidungen zu Fragen der kirchlichen Strukturen im Bistum.
So empfängt er mich im späten November an der Pforte des Vincenz-Stiftes in Aulhausen, führt mich ein paar Gänge entlang und dann sitzen wir am Esstisch seines Wohnzimmers. Die Umgebung, die ersten Sätze miteinander, es ist sofort in hoher Konzentration spürbar, was viele ausdrücklich mit ihm verbinden: Hier ist auf so einfache wie vielfache Weise das „Innere“ wichtiger als alles „Äußere“.
Strukturen sind nie "mein Thema" gewesen...
Unser Gespräch beginnt gleich überraschend: Er sei, so wäre ihm bei der Vorbereitung klar geworden, wahrscheinlich nicht der richtige Gesprächspartner für meine Fragen! Strukturen seien nie „sein Thema“ gewesen. Die Debatte um die „Pastoral nach 85“ (1985) hätte er bereits vorgefunden, als er 1982 ins Bistum kam. Mir fällt ein, wie oft er den „Sitzungskatholizismus“ und manches „Funktionärsgehabe“ als wenig fruchtbar kritisiert hat. Ich möge ihn aber nicht falsch verstehen, räumt er ein, Strukturfragen sind schon bedeutsam. Er habe sie gottseidank im Bistum in guten Händen gewusst. Und er erinnert an Ordinariatsrat Ernst Leuninger
und eine stattliche Zahl Persönlichkeiten aus den Synodalen Gremien.
„Gehört in diesen Zusammenhang“, frage ich, „ihr Ausspruch, dass die Kirche kein ‚Verein’ sei und sich auch nicht zu einem entwickeln dürfe?“ Ja. Ein Verein sei immer in der Gefahr, sich zu viel um sich selbst zu drehen, antwortet er. Die Mitglieder sind und bleiben zu schnell „für sich“, werden zur „geschlossenen Gesellschaft“, statt für andere da zu sein. Und ein Verein ist sich selbst Ziel. „Wenn die Kirche sich selbst mehr liebt als Gott und die Menschen, verrät sie ihren Auftrag. Sucht zuerst das Reich Gottes, alles andere kommt dann (vgl. Mt 6,33). Davon müssten unsere Pastoralpläne beseelt sein.“
Dann kommt er auf „seine Themen“ zu sprechen. Und ich spüre sofort, die sind nicht frei erfunden, sondern kommen aus dem Evangelium. Da ist – unabhängig von einem altersgemäßen Kräftehaushalt - immer noch Leidenschaft im Spiel, aber auch Berufung und Sendung, eben seine „Mission“. Ich merke wieder, wie konsequent bis radikal bei ihm „innere Dinge“, also geistlich-theologische Themen im Vordergrund stehen, hinter denen Strukturen dann als eher äußere Fragen zurücktreten. Und es wird deutlich, wie seine Theologie und Frömmigkeit unausweichlich politische Dimensionen bekommt. Ich versichere ihm, dass er vielleicht verwundert sein wird, wie gut und zentral seine inhaltlichen Perspektiven mit unseren neuen Limburger Strukturüberlegungen zu verbinden sind. Wir kommen noch darauf zurück...
Die Armen. Die Verkündigung. Die Weltkirche.
Das sei das Programm gewesen für seine Arbeit im Bistum, aber auch in der Deutschen Bischofskonferenz: Die Menschen und die Kirche ein Stück weit herauszufordern und herauszuführen aus einem verbürgerlichten Wohlstandschristentum, aus der religiösen Sprachlosigkeit und aus der Provinzialität eines verengten Kirchturmdenkens, das kaum über den Tellerrand hinausschaut. „Den Armen die Frohe Botschaft verkünden“ ist darum sein Wahlspruch zur Bischofsweihe. „Den Glauben neu durchbuchstabieren“ war immer ein wesentliches Motto seiner Verkündigung. Und Bistumspatenschaften in möglichst allen Kontinenten der Welt waren sein Ziel, um auch so den Armen nahe zu sein, aber gleichzeitig auch von ihnen zu lernen, was glauben heißt. Auch da, wie in so Vielem, fühlt sich Bischof em. Franz Kamphaus dem neuen Papst Franziskus ausgesprochen nahe, den er nie persönlich kennengelernt habe, obwohl er ja ein paar Monate in Sankt Georgen in Frankfurt gewesen sei. „Außerdem“, sagt Bischof em. Franz, „es war damals auch eine Zeit großer politischer und gesellschaftlicher Themen, denen wir uns stellen mussten: Der Golfkrieg, der Balkankrieg, das gesamte Friedensthema, die Herausforderung Islam, vor allem das Asyl- und Flüchtlingsthema, vorher 89 die Wende, aber auch die Abtreibungsfrage, Pränataldiagnostik, Sterbehilfe…“ Wir sprechen kurz über stark beachtete Schriften der Bischofskonferenz, in die er viel von seinen Optionen zu diesen Themen einbringen konnte.
Dialog auf Augenhöhe gesucht...
Ich frage ihn, ob er es als schwierig empfunden habe, für „seine Themen“ auch vor Ort, in den Gemeinden des Bistums Gefolgschaft, Anklang und Widerhall zu finden? Er beurteilt es mit verhaltener Skepsis. In seinen umfänglichen Hirtenbriefen mit ihren Impulsen zu einer pastoralen und didaktischen Aufarbeitung habe er es zumindest ausdrücklich versucht. Vor allem aber durch Visitationsreisen und Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Mindestens dreimal sei er „so ziemlich überall“ gewesen im Bistum. „Engagierter Dialog, achtungsvoll und auf Augenhöhe, das freut mich besonders“, sagt er, „wenn mir Leute dies auch heute noch für die Zeit damals bestätigen.“ „Wäre es manchmal aber nicht angebracht, die Menschen mit einem Machtwort an die Hand zu nehmen“, frage ich zurück? „Wenn man, wie ich es versucht habe, Menschen werbend und argumentativ gewinnen will, also mehr über die Autorität in der Sache als über die Autorität des Amtes, dann muss man das Risiko aushalten, nicht alles von oben regeln zu können.“
„Bischof Kamphaus hat uns versprochen, keine Gemeinde wird gegen ihren Willen aufgelöst!“ Ich präsentiere ihm den Satz, mit dem einzelne und Gruppen sich mir gegenüber zuweilen auf ihn berufen, wenn sie Veränderungen lieber von sich fern halten wollen. Ja, antwortet er, er habe die Pfarreien und Gemeinden immer hochgeschätzt, auch die kleinen. Und er wollte keine Veränderungen von oben herab, verordnet, über ihre Köpfe hinweg. Die Menschen vor Ort sollten beteiligte Akteure der Entwicklungen sein, nicht ihr passives Objekt und Opfer. Das sei natürlich der Sinn dieses Versprechens gewesen, kein Freibrief zur Blockade notwendiger Veränderung. Er habe ja gerade mit ihnen gesprochen, weil etwas geschehen müsse. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an seinen pointierten Ausspruch, dass wir endlich Schluss machen müssten mit einer „Apparate-Pastoral“, die viel Kraft, Zeit, personelle und materielle Mittel aufwendet, um Dinge künstlich – wie mit einer seelsorglichen Herz-Lungen-Maschine - am Leben zu erhalten, die längst keine vitale Kraft mehr in sich haben. Die vielen Medien würden uns nicht weiterhelfen, habe er gesagt und vor allem: „Das Medium der Pastoral sind wir selbst!“ Außerdem habe er zur Konzentration auf den Auftrag der Kirche gedrängt und auf eine Bündelung der Kräfte.
Ja, führt er den Gedanken weiter, die verstärkte Zusammenarbeit von selbständigen Pfarreien oder ihr freiwilliger Zusammenschluss, wo es (vor allem in den Städten) sinnvoll ist, das war die Idee der Pastoralen Räume. Ähnlich wie die kommunale Einführung der Verbandsgemeinden damals in Rheinland-Pfalz: Selbständige Ortseinheiten, die im großen Verbund freiwillig, aber verbindlich zusammenarbeiten.
Leider wurde dieser Impuls nur sehr mäßig aufgegriffen. Ende der neunziger Jahre habe man die Pfarreien aufgefordert, sich frei für starke (A), mittlere (B) oder mäßige (C) Zusammenarbeit zu entscheiden. Leider entschied sich der weitaus größere Teil für die geringst mögliche Kooperation.
Zur "Großpfarrei" schweigt er lieber...
Wie er denn jetzt die teilweise vergrößerten Pastoralen Räume in ihrem Zusammenschluss zur ‚Pfarrei neuen Typs‘ wahrnehme, möchte ich gerne von ihm wissen? Dies bleibt der einzige Moment in unserem Gespräch, wo er antwortet, dass er sich dazu nicht äußern möchte…
Ich berichte Bischof em. Franz Kamphaus, dass mir manche Kritiker der ‚Pfarrei neuen Typs‘ vorhalten, dass wir all diese Probleme nicht hätten, wenn wir endlich den Pflichtzölibat der Priester aufheben würden. „Was würden Sie diesen Menschen sagen?“ Das bringe, beginnt er ohne Zögern zu antworten, keine Lösung der anstehenden Probleme. Er trete dafür ein, dass das Zeichen der Ehelosigkeit in der Öffentlichkeit sichtbar bleibt. Er bejahe persönlich diese Lebensform, weil sie ihm viel Freiraum für seine Art von Lebenseinsatz gegeben habe.
Er glaube einfach nicht, dass unsere Probleme mit der Aufhebung des Zölibats gelöst wären. Es sei insgesamt ein eklatanter Mangel an Gläubigen zu beklagen. Und auch bei den seelsorglichen Laienberufen, Gemeinde- und PastoralrefenrentInnen, fehle der Nachwuchs.
Ich entgegne ihm: Deren Wirkungskreis sei aber auch deutlich eingeschränkt worden, indem sie keine Pfarrbeauftragten mehr sein dürfen und der Modellversuch „Gemeindeleitung in Kooperation“ nach dem Kirchenrechtskanon § 517,2 eingestellt worden sei. Das sei ein weiterer Aspekt, sage ich ihm, wo sich Betroffene heute noch oft auf ihn beziehen und mir im Brustton der Überzeugung sagen: „Bischof Kamphaus hätte diese Praxis nicht beendet!“ „Das ist ein schwieriger Punkt“, stellt er fest. „Einerseits habe ich nie einen Zweifel daran gelassen, dass es sich hier ausdrücklich um eine Ausnahme handelt, die kein Regelfall werden kann. Das haben manche ganz gerne übersehen. Wir haben die ‚Gemeindeleitung in Kooperation‘ auch bewusst immer nur auf einige Jahre befristet. Und es war auch nur als ein Teilaspekt gedacht, der auf das Zusammenspiel mit weiteren bezogen und angewiesen war. Zum Beispiel auf den Ausbau der Zusammenarbeit im Pastoralen Raum. Über die Mängel in diesem Bereich haben wir gerade gesprochen.
Lieber "Ehrenamtliche" als Gemeindeleitung...
"Ein weiteres wesentliches Moment hat, wenn ich das richtig sehe, auch nicht die Beachtung gefunden, die ich mir gewünscht hätte: Ich habe intensiv darauf gedrängt und es auch schriftlich festhalten lassen, dass für die Rolle der ‚Pfarrbeauftragten‘ ausdrücklich auch bewährte Ehrenamtliche in den Blick kommen sollen und nicht nur die hauptamtlichen Laien.
Wie lange ich diese Ausnahmeregelung aufrechterhalten hätte, ohne ihr damit den Anschein einer Dauerlösung zu verleihen, weiß ich nicht."
Er sähe den Dienst der Hauptamtlichen, fährt er in diesem Zusammenhang fort, zukünftig viel stärker im Bereich der Bildung und Befähigung Ehrenamtlicher. „Nehmen wir einmal Ransel“, sagt er. Ransel ist ein kleiner Rheingauort, hoch über Lorch gelegen, Richtung Taunus, 550 Einwohner, mit der schönen alten Kirche St. Katharina, wo Bischof em. Franz Kamphaus häufiger Gottes-dienste hält. „Die Gemeinde wird auf Dauer“, so sagt er, „nur dann lebensfähig ein, wenn Ehrenamtliche da sind, die die Sache in die Hand nehmen.“ Die müssten allerdings dafür gestärkt, beauftragt und begleitet werden durch Hauptamtliche.
Vor allem auch in spiritueller Hinsicht, für Gebet und Gottesdienst! Denn irgendwann wird auch sonntags kaum noch ein Geistlicher zur Gottesdienstvertretung kommen können. Und die Leute aus Ransel werden nicht regelmäßig nach Lorch gehen oder nach Geisenheim oder sonst wohin. Da muss man realistisch sein. Und das ist auch nicht böswillig von ihnen, sondern in gewisser Weise ihr Recht.
Gott, Glaube, Kirche, Gemeinde, das alles gehört in die allernächste Lebenswelt der Menschen.
Sonst wird es schwer, in Gott beheimatet zu sein und in der Kirche. Diesen Anspruch dürfen wir nicht aufgeben. Und wir müssen es auch nicht, solange sich noch „zwei oder drei in seinem Namen versammeln“. Ab und zu zum Gottesdienst woanders hingehen, ja. Und ab und zu wird in Ransel Eucharistiefeier sein. Aber wir dürfen Ransel für den Rest der Zeit kirchlich nicht aufgeben! Das Gemeindeleben wird dort weitergehen, wenn wir mit den Menschen vor Ort auch ein liturgisches Leben entwickeln. Und wenn ihre schöne Kirche ein Ort bleibt, wo etwas passiert, wo Menschen Gott und einander begegnen und wo ein Gespür wachgehalten wird für das Heilige und Allerheiligste. Dafür müssen wir sie befähigen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Das hätten wir schon viel früher und viel intensiver beginnen müssen. Ansätze dazu hat es ja auch gegeben. Erinnern wir uns an den ‚Wetzlarer Glaubens-dienst‘, besonders aber an Schulungen und Beauftragungen für Wortgottesfeiern. Neben der Eucharistie und mit Hochschätzung für ihren Vorrang neue Formen der Frömmigkeit zu entfalten und neue Rituale in den Herzen so zu verwurzeln, dass die Menschen sich gerne daran beteiligen. So wie sie mit Genuss und Freude und Gottesfurcht zum Kirchenkonzert kommen. Spät- und Frühschichten und Taizé-Gottesdienste gehen schon in diese Richtung. Aber die geistliche Kreativität könnte noch üppiger sprießen. Und das, was es gibt, ist nicht genügend verankert im Glaubensbewusstsein und Kirchengefühl der Menschen. Hier sähe er die pastoralen Berufe ganz besonders gefordert, wiederholt er. Aber eben mehr als Erwecker und Multiplikatoren denn als die, die es am Ende auch durchführen. Dafür eine Art „Pastoral-Kolleg“ aufzubauen im Bistum, wo Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam an der Entwicklung dieser Dinge arbeiten, das fände er eine sinnvolle und notwendige Initiative.
Aber unsere Gemeinden brauchen auch Inspiratoren für ihre diakonische Ausrichtung.
Ich möchte zum Schluss noch einmal auf die „Option für die Armen“ zurückkommen und frage Bischof em. Franz, inwiefern darin eben auch eine Perspektive, bzw. eine kritische Herausforderung für Kirche und Gemeinde vor Ort liegt? Wie im Gleichnis vom Festmahl geschildert (Lk 14,12-24), schickt Jesus auch uns als seine Jünger, „an die Hecken und Zäune, auf die Straßen und Landstraßen, um die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden“ an seinen und an unseren Tisch zu holen. Und er setzt als christlichen Maßstab, die Kranken und die Gefangenen zu besuchen, die Nackten zu kleiden, die Hungrigen und Durstigen zu nähren, die Einsamen, Fremden und Obdachlosen bei uns aufzunehmen (Mt 23,31-46). „Letztlich zählt nicht das, was wir für den kirchlichen Selbsterhalt tun. - Für uns als Kirche insgesamt reagiert ja die Caritas professionell auf soziale Not. Das ist gut. Und trotzdem müssten auch unsere Gemeinden selbst näher heran ans ‚echte Leben‘, heraus aus dem ‚Pfarrheimeligen‘. Im Namen der Kirche an den Brennpunkten in der Gesellschaft präsent sein, an den Höhe- und Tiefpunkten des Lebens der Menschen auftauchen, aber auch in ihrem ganz normalen Alltag…“
Das ist ein weiterer Punkt, lieber Bischof Franz, so sage ich ihm, wo seine theologischen Perspektiven und unsere Überlegungen zur ‚Pfarrei neuen Typs‘ eigentlich gut zusammenpassen: Unter dem Stichwort „Lokale Kirchenentwicklung“ möchten wir freie Prozesse fördern, in denen Gemeinden sich ganz neu gleichermaßen mit dem Anspruch des Evangeliums und mit der Gesellschaft um sie herum, mit deren kleinen und großen Problemen konfrontieren. Dabei lernen wir z.B. auch von den Erfahrungen der Christen auf den Philippinen (Stichwort: „Weltkirche“) und ihrer Bewegung der „Kleinen Christlichen Gemeinschaften“. Diese versuchen unter dem Stichwort „Kirche in der Nachbarschaft“ auch gerade konkreten sozialen Nöten zu begegnen.
Und wir laden in der ‚Pfarrei neuen Typs‘ auch dazu ein, die Seelsorgeaufgaben auf das Wesentliche zu konzentrieren, sie auf die zusammenarbeitenden Gemeinden zu verteilen (Stichwort: Schluss mit der „Apparate-Pastoral“). Die große Pfarrei soll die Seelsorge und das Gottesdienstleben gerade nicht zentralisieren, sondern die kleinen Gemeinden vor Ort vom Totalanspruch kirchlichen Lebens befreien und damit gerade in ihrem Bestand sichern. Genau wie er es betone! Die Perspektive für die Haupt- und Ehrenamtlichen stellen wir uns auch genau so vor, wie er sie beschreibe. Und ich danke Bischof em. Franz Kamphaus sehr für dieses Gespräch, in dem ich eine Menge hilfreiche Orientierung für unsere Situation heute finde.
Zum Abschied darf ich noch versuchen, uns auf ein „ Selfie“ zu bannen. Leider mit mäßigem Erfolg. Als ich dann gehe, sagt er mit den Grüßen an meine Frau diesen Satz, der wirklich das ganze Gespräch wunderbar zusammenfasst: „Vergessen Sie mir Ransel nicht…!“