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04 - Dreifaltigkeit
Heroks christliche GrundBegriffe 4



Dreifaltigkeit
ist ein klassischer Begriff der christlichen Theologie, um das Wesen Gottes zu schildern: Weil Gott die Liebe ist, darum findet in Gott selbst bereits Bewegung und Beziehung statt. Die klassische Dreifaltigkeitsformel heißt:
Ein Gott in drei „Personen“: Vater, Sohn und Heiliger Geist.


Gott bliebe der Welt und uns Menschen immer unverständlich, unsichtbar und unzugänglich, wenn er nicht Wege gewählt hätte, sich uns erfahrbar zu machen. Dreifaltigkeit ist ein Begriff, um Gott besser zu verstehen und um zu veranschaulichen, wie Gott es uns Menschen möglich macht, ihm zu begegnen.
Wenn Gott die Liebe ist, dann heißt dies nicht nur, dass Gott in liebende Beziehung zu uns Menschen tritt, sondern dass schon in ihm selbst liebende Beziehung stattfindet.



Gott ist „dreifaltig“ wie die Liebe dreifaltig ist
Will man ganz allgemein beschreiben, was Liebe ist, kann man sagen:
Liebe ist immer ein Beziehungsgefüge von Geben, Nehmen und Verbundensein.
Praktisch gehen diese drei Handlungen immer untrennbar ineinander über.
Theoretisch kann man das Geben, Nehmen und Verbundensein als Grundhandlungen der Liebe aber voneinander trennen. Das macht der christliche Glaube, um mit der „Dreifaltig-keitsformel“ das innere Wesen, die „drei Grundformen“ Gottes und der Liebe zu beschrei-ben: Der ‚Vater‘ steht für die liebende Grundhandlung des Gebens. Er hat alles erschaffen, um es weiterzugeben. Der ‚Sohn‘ steht für die liebende Grundhaltung des Empfangens. Was er hat und was er ist, ist Gabe und Geschenk des ‚Vaters‘. Der ‚Geist‘ steht für die lie-bende Grundhaltung des Verbundenseins. Geist ist das Medium, das uns miteinander ver-bindet, der „Draht“ zueinander, das gemeinschaftsstiftende Moment. Geist ist der „Raum“, die „Sphäre“ (Atmosphäre), die Beziehung überhaupt erst möglich macht.
In ähnlicher Bildhaftigkeit könnte man sagen, der Vater ist das ‚Ich Gottes‘, der Sohn ist das ‚Du Gottes‘ und der Geist ist das ‚Wir Gottes‘ .
Die Rede vom einen Gott in drei „Personen“ beruht auf dem antiken Personenbegriff. Anders als beim neuzeitlichen Personenbegriff geht es dabei nicht um drei abgegrenzte Einzelwesen. Der Begriff ist wohl vom griechischen Wort für Gesicht und vom lateinischen Wort für Theatermaske abgeleitet: „wo die Stimme hindurchtönt“ (per sonare).

Wie kann man Gott erfahren?
Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten, Gott zu erfahren. Allerdings mehr an seinem Wirken und in seinen Werken. Der unsichtbare Gott nimmt aber auch immer wieder Gestalt an, um sich uns Menschen erfahrbar zu machen. So erscheint Gott z.B. dem Abraham in Mamre „als drei Männer“ (vgl. Genesis 18,1).
Die Dreifaltigkeitsformel von "Vater, Sohn und Heiliger Geist" versteht den „Vater“ vor allem als den unsichtbaren Gott. Darum wird ihm oft das Merkmal „im Himmel“ verliehen. Das ist keine Ortsangabe, sondern ein Hinweis darauf, dass Gott-Vater jenseitig, (theologisches Fachwort:) transzendent ist. Der „Sohn“ steht für Gott, wie er in Jesus Christus an Weihnachten Mensch geworden ist und solidarisch bis in den Tod unser Schicksal teilte. Der „Heilige Geist“ steht für die seit Pfingsten bleibende Wirkkraft Gottes in der Welt. Er wirkt in der Liebe und allen anderen christlichen Handlungen und Haltungen, aber auch im religiösen Leben der Kirche und ihren Heilszeichen, (theologisches Fachwort:) den Sakramenten.
Die Segens- und Grußformel des Paulus (z.B. 2.Korintherbrief 13,13) und die Taufformel (z.B. Matthäusevangelium 28,19) gelten als biblische Belege für die Dreifaltigkeit. Die Glaubenslehre der Dreifaltigkeit wurde erst in nachbiblischer Zeit entwickelt.

Gebet:

 

Im Namen des Vaters, der über mich wacht!
Und des Sohnes, der mich mit aller Welt verbindet!
Und des Heiligen Geistes, der mir die Liebe ins Herz gepflanzt hat!
Amen!

BildQuelle:  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Trinity_by_Jeronimo_Cosida.jpg

 

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