03 - Jesus Christus
Heroks chrichstliche GrundBegriffe 3
Jesus Christus ist der Stifter und Begründer des Christentums. Für Christen ist er der „Sohn Gottes“. Er hat vorgelebt, wie Gott sich den Menschen gedacht hat. In seinem Leben, seinem gewaltsamen Tod und in seiner Auferstehung hat er für uns Menschen das Böse und den Tod überwunden…
Jesus ist für Christen der „Sohn Gottes“. Wie alle Rede von Gott ist das ein Bildwort, weil wir von Gott nur in Vergleichen sprechen können. Neben dem „Vater“ und dem „Heiligen Geist“ ist Jesus als „Sohn“ die „zweite Person Gottes“ . Um uns Menschen ganz nahe zu kommen, ist er an Weihnachten Mensch geworden, einer von uns. In ihm können wir erfahren, wie Gott sich den Menschen eigentlich gedacht hatte, als er ihn „nach seinem eigenen Bild“ schuf (vgl. Genesis 1,26; 5,1; 9,6; Psalm 8,6): Als selbstlos und hingebungsvoll Liebende (vgl. Levitikus 19,18), denn Gott selbst ist die Liebe. Weil der Mensch seit Adam seine „Gottebenbildlichkeit“ aber immer wieder beschädigt, indem er sich, anderen Menschen und der Welt Schaden zufügt (das religiöse Wort für diese Schädlichkeit des Menschen heißt Sünde), kommt Gott selbst in Jesus als „neuer Adam“, als „neuer Prototyp“ wirklich menschlichen Lebens zur Welt.
Durch den Willen und das Wirken Gottes ist Maria zur Mutter Jesu geworden. In der Glaubenslehre, dass sie dabei „jungfräulich“ geblieben sei, liegt vor allem eine religiöse Botschaft, weniger eine biologische: Jesus ist – anders als alle Menschen sonst - nicht „aus dem Willen des Fleisches“ geboren (aus der Lust) und auch nicht aus dem Willen des Mannes (z.B. nach Kindern, die sein Leben absichern, wenn er alt ist), sondern ganz aus Gott (vgl. Johannesevangelium 1,13).
In allen Begegnungen hat Jesus die Liebe als Kraft gelebt, die heilt, tröstet und befreit. Sie bezieht aber auch klare Position für alle Armen und Benachteiligten. Sie stillt alle Sehnsucht, stiftet Frieden, schenkt Lebenssinn und schafft in all dem, auch durch Schmerz und Niederlagen hindurch, immer wieder neues Leben. Wir Menschen finden unser „Heil“ (so das religiöse Wort für die Summe umfassenden Glücks und allgemeinen Wohlergehens) und unsere „Erlösung“ (so der religiöse Begriff für die Befreiung von allen zerstörerischen und damit tödlichen Kräften wie Sünde, Schuld, Machtmissbrauch und Angst), wenn wir Jesus nachfolgen. Er möchte so unser „Heiland und Erlöser“ werden.
Die Evangelisten der Bibel konnten gar nicht anders, als sein Leben als eine Aneinanderreihung von Wundern zu beschreiben. Dabei sind weder Magie noch Zauberkraft im Spiel. Jesus zeigt uns in den Wundern die „Allmacht der Liebe“. Er lädt uns ein, persönlich diesem Weg zu folgen. In der Bergpredigt des Matthäusevangeliums (Kapitel 5-7) finden wir dieses christliche Lebensmodell in seinen wichtigsten Haltungen, Handlungen und Regeln zusammengefasst. Paulus verdichtet im 1. Korintherbrief (Kapitel 13) auf poetisch-anregende Weise das christliche Liebesprogramm.
Mit dieser radikalen Liebe schafft sich Jesus aber auch Feinde. Wer aus der Armut, Unfrei-heit und Not anderer Menschen persönlich Nutzen zieht, für den sind die Lehren und Handlungen Jesu gefährlich, weil sie seinen Reichtum, seine Macht und seine Vorrechte infrage stellen. So wird Jesus zum Opfer der Mächtigen, die ihn sich mit falschen, gekauf-ten Anschuldigungen vom Hals schaffen. Nach nur etwa drei Jahren öffentlicher Wirksamkeit stirbt er den qualvollen Tod der Kreuzigung.
Gott opfert sich – in Jesus – für uns! Sein Auftrag an Jesus ist weniger Sühne als vielmehr: „Halte die Liebe durch!“ „Zeige der Welt, dass man der gewaltfreien und wehrlosen Liebe treu bleiben kann, selbst wenn es das eigene Leben kostet!“
Die Freunde bezeugen nach Ostern Jesu Auferweckung aus dem Tod. Die Glaubensbotschaft von Ostern lautet: „Die Liebe ist stärker als der Tod, der Tod kann sie nicht besiegen!“ Damit ist der Tod an sich nicht aus der Welt geschafft, denn seine „gute, negative Kraft“ ist lebenswichtig. „Der Tod ist das wichtigste Lebensmittel!“ Für das Leben in der Welt ist die gute, negative Kraft des Todes wichtig, weil Leben sterben muss, damit neues Leben sich damit nähren und entwickeln kann. Es gibt also einen Tod, der das Leben und die Liebe fördert. „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Johannesevangelium 15,13). Besiegt sind die „bösen, negativen Kräfte des Todes“, die zerstörerischen, teuflischen Momente von Angst, Sünde und Schuld, die dem Tod mehr Macht verliehen haben, als ihm zusteht. (Diese Sichtweise bestätigt das ‚Exultet‘ in der Osternacht, wenn es dort heißt: „Tod, wo ist dein Stachel?“) Die "negativen Kräfte des Todes" zeigen sich, wenn Menschen sich z.B. anmaßen, unberechtigt über das Leben anderer zu entscheiden, ihnen die Lebensgrundlagen entziehen, Gewalt antun etc. Auch diese „teuflischen Kräfte“ sind leider nicht aus der Welt geschafft, sondern machen sich weiter breit, leider auch oft in uns selbst.
Aber die Auferstehung Jesu bestärkt Christen im Vertrauen, dass Gott sie endgültig von diesen teuflischen Kräften erlösen wird und dass sie sich in der Welt schon jetzt für das Gute und gegen das Böse einsetzen können. Denn Jesus hat gezeigt, die Liebe ist stärker als der Tod.
Im Leben der Kirche und in ihren religiösen Feiern und Ritualen (besonders in den Sakramenten) will Jesus seine Freunde in diesem Glauben an die Liebe stärken. Dazu hat er sie seiner bleibenden Gegenwart versichert und ihnen die Unterstützung des Heiligen Geistes zugesagt.
Gebet
hier und in allen deinen Kirchen auf der ganzen Welt
und preisen Dich,
weil du durch dein heiliges Kreuz die Welt erlöst hast!“
links: https://www.katholisch.de/artikel/409-jesus-der-christus